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Das Nordbahnhofgelände ist heute eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiete Wiens. Der Nordbahnhof selbst ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Der Stadtspaziergang widmet sich seiner Geschichte: Umschlagplatz für Kohle; Ankunftsbahnhof für Juden und Jüdinnen aus Galizien; Deportationsbahnhof während des NS-Regimes.
Der ehemalige Nordbahnhof war um 1900 einer der größten Bahnhöfe Wiens. Wie die meisten Anlagen dieser Art hatte er zwei Gesichter: Die repräsentative Schauseite zur Stadt hin in Gestalt des berühmten Personenbahnhofes entlang der Nordbahnstraße und die weniger vornehme Rückseite als Frachtenbahnhof zur Donau hin. Beide befanden sich hier eng nebeneinander. Für das Funktionieren der Großstadt waren beide gleichermaßen wichtig. Das im Stil des Historismus errichtete Aufnahmsgebäude wurde endgültig im Jahr 1965 demoliert, die Verschubtätigkeit auf dem Güterbahnhof 2010 eingestellt. Im Rahmen des Rundgangs werden Originalstandorte und einige der letzten bahngeschichtlichen Zeugnisse des Areals aufgesucht: Skulpturen aus dem Empfangssalon, Kilometerstein der Nordbahn, Kohlenrutschen, Eisenbahnbrücke, Wasserturm etc. Dabei sollen das historische Verhältnis von Bahnhof und Stadt, aber auch aktuelle Forschungsfragen und Planungsvorhaben erörtert werden.
Veranstalter*innen:
Elke Krasny, Kulturtheoretikerin, Kuratorin, Stadtforscherin. Professorin für Kunst und Bildung an der Akademie der bildenden Künste Wien. Kuratiert gemeinsam mit Jade Niklai Nordbahnhof Erinnern (2018-2020) und gemeinsam mit Angelika Fitz Critical Care. Architecture and Urbanism for a Broken Planet (2019).
Sándor Békési, Stadt- und Umwelthistoriker, Kurator am Wien Museum im Department Topographie und Stadtentwicklung. Wissenschaftliche Mitarbeit bei der Ausstellung Großer Bahnhof. Wien und die weite Welt (2006)
BETEILIGTE
dérive – Verein für Stadtforschung
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Elke Krasny
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Sándor Békési
KATEGORIEN
Stadt-Praxis
TAGS
Nordbahnhof
,
Stadtspaziergang